Das Sturmlaternenwerk Beierfeld produzierte neben Laternen auch verschiedene Kocher ( und natürlich zahlreiche weitere Produkte ).

Die Fertigung erfolgte im Zweigwerk Heidersdorf. Neben klassischen Messingkochern kam es auch zu mehreren Neuentwicklungen für den Camping und Ferienhausbereich. Es gab Patente und die Kocher fanden weltweit Anklang.  Das Angebot umfasste Petroleum-, Benzin- und Spirituskocher.

Historie

Die 1955 eingeführte Kocherserie war keine völlige Neuentwicklung. Ursprung der Serie waren wohl die Spirituskocher der Serie "Effekt" der Firma Hähnel, die es in 1 flammiger und 2flammiger Ausführung gab ( Effekt Serie, Vulcano Serie ). 
Die Firma "Ernst Hähnel" wurde 1885 in Heidersdorf unweit von Beierfeld gegründet. Über viele Jahre konzentrierte sie sich auf die Produktion von Lötapparaten und Kochern. Nach dem 2. WK flüchteten die Inhaber nach Westdeutschland, der Betrieb wurde Teil des Sturmlaternenwerk Beierfeld und unter anderem zuständig für die Kocherproduktion.

Technisch gesehen handelt es sich bei allen BAT Kochern um Spiritus-Vergaserkocher mit Vorheizsystem.

BAT 55/1 (Spiritus)

 

Die Baureihe 55 bezeichnete Spirituskocher, wobei zwischen /1 einflammig und /2 zweiflammig unterschieden wurde. 

Über die Jahre, beginnend vermutlich Ende der 1950er bis zum Produktionsende um 1990 erfuhr das Modell immer wieder Veränderungen.  Der frühe Messingtank wich einem lackierten Blechtank,  die feste Topfauflage einem abnehmbaren Drahtgestell. Diverse kleine Elemente wurden vereinfacht.

Zum 20. Jahrestag der SED 1966 wurde das Design grundlegend geändert, allerdings dauerte es bis Anfang 1968 das das Modell dann als 68/X in Serienproduktion ging.

 

Das vorliegende Modell war komplett, schon mal gut, der Zustand aber..... nun, also NOS ist jetzt was anderes.

Also zerlegen, sandstrahlen, Originallackierung, Abziehbild nachfertigen lassen..... und jetzt sieht er wieder ansehnlich aus würde ich sagen. Für Fledermaus Sammler ist dieser Kocher wegen seiner zahlreichen schönen Detailmarkungen ein Leckerbissen.

 

 Baujahr: Baureihe 1955-1967

 

BAT 55/1 (Spiritus)

 

Nach der ganzen Arbeit mit der Restaurierung wollte ich den Kocher nicht in Betrieb nehmen..... also kaufte ich einen weiteren. Schon klar, das ist irgendwie krank.

Dieses Modell kam mit der Originalverpackung des alten Modells  und Bedienungsanleitung, und wurde wohl nur sehr selten benutzt. Die Bedienungsanleitung ist von 1968 und für das neue Modell, auch der Tankverschluß ist bereits eine neuere Variante, jedoch weiterhin mit dem Fledermaus Logo.

Im Gegensatz zum obigen Modell ist er trotz identischer Konstruktion nicht mehr für Methanolbetrieb ausgewiesen, vermutlich weil es in der DDR sowieso kein Methanol im Einzelhandel zu kaufen gab.

Wir haben es also wohl mit einem Übergangsmodell zu tun, vermutlich um 1966-67 produziert.

BAT 55/2

 

Wirklich schwierig zu finden, obwohl ja noch gar nicht soooo alt - das 2 flammige Modell. Als ich mal ein vollständiges Modell für einen akzeptablen Preis sah schlug ich zu - und handelte mir eine ziemliche Baustelle ein, denn die Generalüberholung war problematischer als gedacht. Festsitzende Verschraubungen und Abmessungen welche mein Equippment sprengte zogen die Überholung in

die Länge...

BAT 68/1 (Spiritus)

 

Dieses Modell in sehr schönen Zustand  mit Originalverpackung wurde genau 1x benutzt, und dabei wird es wohl auch bleiben...

 

Die Entwicklung des Models 68/ erfolgte im Jahr 1966. Während auf der Leipziger Frühjahrsmesse noch das alte Modell offeriert wurde konnte zum 20. Jahrestag der DDR bereits ein Prototyp des neuen Modells vorgezeigt werden. Es ging allerdings erst Anfang 1968 in Serie. Prototypen und eventuell auch erste Serienmodelle verfügten noch über einen Messingtank, der es aber nicht in die langfristige Serienproduktion schaffte.

 

Die Bedienelemente und die Topfauflage wurden überarbeitet.

Das teure Messingblech wurde nach Etablierung der Lackierstrecke durch einen lackierten schmaleren Tank ersetzt was auch eine andere Verpackungsgröße nach sich zog. Mit dem schmalen Tank entfiel auch das seitliche Fledermauslogo. Ebenso wurde das Verdampferrohr und der Brenner durch billigeres Material ersetzt. Die Vorheizschale unter dem Brenner ist nun eckig. Die Metallfüße wichen Plastikfüßen.

Das auffälligste ist aber natürlich das die ehemals zweiteilige Konstruktion mit Ober- und Unterschale durch eine einteilige Blechform ersetzt wurde. Das vereinfachte nicht nur die Herstellung, sondern erleichterte auch die Reinigung. Die Desingentwicklung erfolgte dabei in Zusammenarbeit mit Diplom-Formgestalter Brockhage aus dem benachbarten Schwarzenberg.

 

Im Zuge der Änderungen der Werkszugehörigkeit  des Sturmlaternenwerkes zu verschiedenen Kombinaten wechselte in den 60er und 70er Jahren außerdem die Herstellerbeschriftung.

 

Der Verpackung des 55/1 kann man entnehmen das der Preis 1965 bei 12,90 Mark der DDR lag, um 1985 kostete das Nachfolgemodell 16,80 Mark der DDR, bevor es weitere 10 Jahre später kurz nach der Wende um für 5 DM verramscht wurde.

BAT 68/2 ( Spiritus)

Parallel gab es zu dem einflammigen Modell /1 das zweiflammige Modell /2.

Vermutlich kurz vor Produktionsende entstand ein neu überarbeitetes Modell. Es ist nicht bekannt ob es auch eine neue Modellnummer erhielt.

der wesentliche Unterschied bestand in einem in der Höhe etwa 1cm reduzierten Gehäuse, dafür gab es aber ausklappbare Füße so das der Kocher höher stand und den Untergrund weniger thermisch belastete.

Leider teilen sich alle Kocher ab 68 das gleiche Los. Der Tank besteht nur als allerbilligsten, notdürftig lackierten Stahlbelch und rostet in Rekordtempo durch.