C.A. Kleemann ist ein weiterer Hersteller aus Erfurt, Thüringen. Wie Klöpfel und Sohn produzierte er eher weniger Laternen, und stellte die Produktion selbiger recht zeitig ein.

Entsprechende Laternen sind in einem Katalog aus den frühen 1900 gelistet, vermutlich endete die Laternenproduktion spätestens um 1925. 

Der Firmengründer starb Mitte/ Ende der 1920er Jahren.  1936 wurde die Firma endgültig geschlossen. 

Die Firmenadressen in der Erfurter Innenstadt existieren auch heute noch, das Fabrikgebäude beherbergt heute die Volkshochschule. Weniger Meter weiter befindet sich in einer kleinen Straße ein einfaches, städtisches Reihen-Wohngebäude aus rotem Backstein, welches als Privatadresse der Familie in den Adressbüchern steht.

Gemessen an den Villen der Lampenfabrikanten Stübgen und Kästner und der schicken Fabrik ein sehr bodenständiger Immobilienbesitz.

 "HERKULES"

 

Die Laterne bereitete bei der Bestimmung zunächst einige Schwierigkeiten. Das Dochtschlüsselrad weist als Brennerhersteller C.A. Kleenann aus Erfurt aus, denn es ist mit dem Wappen der Thüringer Stadt gemarkt, doch es war schwierig eine dokumentierte Bestätigung zu finden.

Andere Hersteller hatten ebenfalls Laternen mit diesem oder ähnlichem Namen. Und einge Hersteller und Großhändler kauften Bestandteile wie Brenner zu.

In einem alten Foreneintrag stieß ich auf die Beschreibung einer "Herkules" Laterne mit dem gleichen Brenner und praktisch identischer Konstruktion. Die Laterne wurde dort dem Hersteller Fritz Weber & Co. zugeordnet, was sich aber als falsch erwies. Aber zumindest war es schon mal die gleiche Laterne, jedoch mit Namensschriftzug. Mit Spezialistenhilfe konnte schließlich doch die gesamte Laterne C.A. Kleemann als Hersteller zugeordnet werden.

Das erfreuliche an der Laterne - alle Teile da, sogar der chronisch fehlende Tankdeckel. Ok, das Glas ist war falsch, aber da findet man noch am ehesten Ersatz.

 

Charakteristisch, neben dem filigranen Tankdeckel, ist die Verwendung von Messingnieten zur Befestigung des Blakers.

 

Aufarbeitung durch entrosten und Behandlung mit Korrosoinsschutzöl.

 

Basierend auf einem Katalogauszug kann die Laterne datiert werden auf die Zeit zwischen 1906-1914.

Kleemann Modell ?

 

 Auf Grund der unvollständigen Unterlagen zu Kleemann konnte diesem Modell bisher kein Name zugeordnet werden. die Laterne kam aus dem benachbarten Hessen heim nach Thüringen, ist also in den letzten 100 Jahren nicht sehr weit herumgekommen.

 

Besonders erfreulich ist der fast vollständige Zustand - lediglich der Tankdeckel fehlt mal wieder, aber dafür gibt es noch das originale gemarkte Glas.

Hervorstechend ist natürlich der Tank. Messingtanks sind selten bei Laternen, sie machten ie Lampe auf dem heiß umkämpften Markt überdurchshcnittlich teuer. Umso erfreulicher das jemand solchen Wert auf Qualität legte und sie die Jahre nahezu unbeschadet überstanden hat.