Fritz Weber war Inhaber der Metallwaren- und Laternenfabrik Fritz Weber & Co. Diese fertigte ab 1907 in der Graetzstraße 68 (heute Karl-Kunger-Straße) in Berlin Teltow. "Laternen-Weber" war in Berlin ein klarer Begriff.
Er war neben E. Sommerfeld einer der bekanntesten lokalen Produzenten von Mischluftlaternen mit einem speziellen Glasheber. Beide Firmen waren in Berlin ansässig, und Indizien deuten auf eine gewisse Zusammenarbeit.
Das Unternehmen expandierte später zum Rüstungsbetrieb, Weber selbst war Wehrwirtschaftsführer, und noch heute steht das Gebäude von Fritz Weber und Co. an der Kiefholz- Ecke Lohmühlenstraße.
Die Laternenproduktion von Sommerfeld wurde später an Stübgen verkauft.
WEBER MONOPOL
Basierend auf Patentangaben und der Brennerausführung kann die Laterne etwa auf den Zeitraum vor 1914 datiert werden.
Die Laterne stand seit 2011 bei mir im Regal, 2017 habe ich mal die Restaurierung begonnen. Ich denke die Bilder sprechen für sich was den Zustand betrifft. Kein einfaches Projekt.....
Sage und schreibe 4 Schichten Farbe und ein gespachtelter Tank waren nur der Anfang.
Das Glas ist vermutlich das Originalglas, im Glas sieh man noch die Abdrücke der Glaszange die der Glasbläser benutzte.
Die Luftrohre waren in einem fast guten Zustand ohne Durchrostungen.
Der Brenner ist komplett aus Messing, die Zahnräder tadellos - ein Lichtblick!
Leider ist unterhalb des Brenners der Zustand ... vernichtend.
Und zu allem Überfluss hat jemand die originale Tankplakette geklaut - und den Tankdeckel.
Nach einem 1wöchigem Entlackungsbad und anschließender Nachreinigung habe ich erst mal zur Erbauung den Brenner poliert und die Reste der Brennerkammer ausgelötet.
Die Laterne in einen rostfreien Zustand zu versetzen ist praktisch unmöglich, nach einer Entrostung würde einfach nichts mehr übrig bleiben. Also Alternativplan. Wir erhalten was geht und erneuern was praktischeh schon weggerostet ist.
Die Brennerkammer und der Brennerhalter wurden aus Kupferblech nachgebaut. Die rostigen Überbleibsel blieben zunächst noch stehen um genau anpassen zu können.
Dann wurden die Luftrohre ausgelötet und einen Teil des Tankoberbodens entfernt um Platz für den neuen Aufbau zu schaffen.
Um den Tankoberboden wieder mit Substanz zu versehen und dem Brenner Halt zu geben wurde ein doppelter Tankoberboden aus Kupfer gefertigt der als neuer Träger dient. Die Alternative wäre gewesen den ganzen Tank neu zu fertigen :-( .
Dieser Halter wurde in den Tank gefädelt, die Luftrohre wieder eingebaut und verlötet.
Der Spalt bzw. Höhenunterschied zwischen dem was mal der ehemalige Tankoberboden war und dem neuen Kupferträger wurde mit Epoxidharz geschlossen, in welches dann auch die ursprüngliche Sicke gefräst wurde.
Direkte Lackierung hat bei dem Flugrost keinen Sinn, außerdem würde sie sich im Federbereich sofort abschaben, also habe ich die Laterne zunächst mit kriechfähigem Korrosionsschutzöl behandelt. Das kann man nach Aushärtung sogar lackieren. Dies erfolgte dann mit RAL 8019, einem tiefen Dunkelbraun, identisch zum Erscheinungsbild der Owatol Versiegelung, nur das jetzt auch die reparierten Stellen verdeckt werden.
Danke an J. Wekenmann für die Unterstützung bei der Bestimmung der Laterne.

Weber Leuchtturm No. 302/5''
Fritz Weber & Co aus Berlin fertigte diese Laterne mit gemarktem Chassi und im Original ebenso schön gemarktem Glas in den Größen 7'' und 5'''. Dieses Modell hat, wie unschwer zu erkennen, die besten Tage schon lange hinter sich. Restauration unmöglich. Aber auch wenn eine Menge Teile fehlen, immerhin sind die Luftrohre okay, sie ist gerade und beulenfrei. Der Bandeisenring am Tank war ursprünglich angeblich verzinnt.
Außerdem wurde sie mit Oberflächenvergütung "Kupfer bronziert" angeboten.
Die Werbung weicht bei der Position der Markendarstellung von der Fertigung ab wie man sieht. Das war ein typischer Kunstgriff dieser Zeit für gemalte Klischees, um die Produktbezeichnung in der Darstellung deutlich erkennbar zu machen.
2 Lagen Owatrol zur Konservierung werden sie zumindest erst mal die nächsten Jahre vor dem Zerfall bewahren.
Das Leuchtturmlogo wurde 1921 als Markenzeichen eingetragen.
Hersteller: Weber, Berlin
Land: DR
Größe: 5'''
Baujahr: ca 1920-1925
in Sammlung seit: 2021

Weber Nr .???
Ich denke jedem ist klar warum ich ein ziemlich breites Grinsen im Gesicht hatte als ich dieses Modell erwerben konnte. Doch - was habe ich da ? Und gehören überhaupt alle Teile zusammen? Warum hat eine Laterne mit Heber ein Glas mit Anzündloch? Und was ist das überhaupt für ein Heber, den hab ich ja noch nie gesehen ...... leider konnte niemand mit einem Vergleichsmodell aufwarten, schlussendlich lieferte ein befreundeten Sammler den entscheidenden Hinweis.
In einem Katalog der Firma Weber, Berlin aus den 1920ern tauchten zwei Laternen mit identischem Heber auf. Nicht baugleich, aber gleicher Heber. Immerhin. Das WIEDER EINMAL die Brennerkappe fehlt.... muss ich verschmerzen.