Infobox Rüböl
Rüböllampen funktionieren nicht wirklich mit Rüböl - welche Rübe gibt denn auch Öl ?! Vielmehr ist es eine alte Bezeichnung für eine Art Rapsöl, und das wiederum findet sich ja nun an jeder Ecke. Solche Lampen sind quasi bereits eine frühe Version von Beleuchtung mit nachwachsenden Rohstoffen. Ursprünglich bezog sich der Name auf die Verwendung des Ölrübsen, einem Verwandten des Raps.
Alte Rapssorten waren früher nicht zum Verzehr geeignet, waren aber ein gängiges Lampenöl, vor allem in der Zeit vor Einführung des Petroleums.
Allerdings ist der Energiegehalt nicht sehr hoch, sie brennen weder besonders hell noch besonders sauber, und es gibt bei langem Betrieb reichlich harzende klebrige Ablagerungen. Diese Laternen zählen nicht wirklich zu meinem Sammelgebiet, aber wenn die heimische Fledermaus geprägt ist sag ich nicht nein.
Fledermaus Schaffnerlaterne 7'''
Das Premiummodell unter den Stübgschen Schaffnerlaternen. Doppelter Hut aus Messing und Weißblech, extra großes Frontfenster, 3 geschliffene Scheiben und 7''' Brenner.
Der Unterschied zwischen einer Hand- und einer Schaffnerlaterne lag bei Stübgen im wesentlichen in dem doppelten Hut zur Hitzeabschirmung.
Ausführung: Weißblech blank mit Messinghut
Modell: Katalog Nr. 1013 mit 3 geschliffenen Scheiben
Brenner: 7''' Rüböl
Brenndauer: 11h
Fledermaus Taschenlampe
Es kommt auf den Bildern nicht so rüber, aber dieses Modell ist wesentlich kleiner wie das Modell darüber. Gefertigt aus Weißblech ohne Messingteile. Die Außenlackierung in mattschwarz ist original.
Ausführung: Weißblech blank, außen mattschwarz lackiert.
Modell: 1000
Brenner: Rüböl
Brenner: 3'''
Brenndauer: 6h
Datierung: um 1912
in Sammlung: 2019
Fledermaus Handlaterne
Schwer zu sagen wer mal auf die Idee kam die gesamte Laterne rot und dann wieder schwarz zu lackieren, aber zumindest hat es sie vor Rost bewahrt. Das Exemplar kam fast komplett, originaler Brenner, alle Glasscheiben ganz, nur der Reflektor fehlt. Toll! Jetzt wartet sie auf ihre Aufarbeitung.
Diese Modelle gab es in allen denkbaren Varianten, hier ein Exemplar mit 5''' Rübölbrenner, 1 geschliffene und 2 glatte Scheiben. Obwohl es sich offiziell um eine Handlaterne handelt besitzt sie an der Rückseite einen Bügel um sie einzuhängen, was gemeinhin sehr praktisch ist da man dann die Hände frei hat.
Dafür das man es hier mit einer 5''' Laterne zu tun hat ist sie bemerkenswert klein, man vergleiche nur mal Sturmlaternen dieser Dochtgröße.
Beim entfernen diverser Farbschichten kam am Boden eine sehr saubere Gravur zum Vorschein, die zunächst keinem Umfeld zugeordnet werden konnte. Ein Hilferuf an die Sammlergilde förderte eine bezaubernde - vermutliche - Interpretation zu Tage:
Ltn. d. R. Leutnant der Reserve
O . Schmidt O. Schmidt
RJR 249 Reserve Infanterie Regiment 249
1. Btl. 1. Bataillon
Das RIR 249 existierte während des 1. Weltkrieges, und natürlich findet sich in den Unterlagen jemand der Schmidt heißt und einen passenden Vornamen hat. Die Buchstabeninterpretation ist mit einigen Wunschdenken versehen, und Schmidts gibt es natürlich wie Sand am Meer. aber - könnte trotzdem passen.
Ausführung: Weißblech schwarz lackiert.
Katalog - Modell: 1016
Brenner: Rüböl
Brenner: 5'''
Brenndauer: 10h
Datierung: ab ca 1914 - 1920
in Sammlung: 2022